Hilfe bei sexualisierter Gewalt

Wenn Sie sexualisierte Gewalt erlebt haben oder eine betroffene Person begleiten, kann der erste Schritt, Hilfe zu suchen, Überwindung kosten. Vielleicht wissen Sie noch nicht genau, was Sie erzählen möchten. Vielleicht fragen Sie sich, was bei einer Beratung überhaupt passiert.

Hier erklären wir, was Sie bei uns erwartet – damit Sie sich orientieren und entscheiden können, ob und wie Sie mit uns Kontakt aufnehmen möchten.

Wir ergreifen Partei für Sie

Wir sind eine unabhängige, spezialisierte Fachberatungsstelle bei sexualisierter Gewalt.
Wir arbeiten parteilich – das heißt: Wir stehen auf Ihrer Seite.
Wir sind nicht staatlich, nicht kirchlich und keiner Partei verpflichtet.

Unser Angebot richtet sich an Frauen, Mädchen und LINTA*-Personen ab 14 Jahren, die in Heidelberg wohnen. Cis-Männer beraten wir nur als unterstützende Angehörige, nicht als Betroffene.

Wir sind für Sie da – auch wenn das Erlebte länger zurückliegt

Es spielt keine Rolle, ob die sexualisierte Gewalt erst kürzlich passiert ist oder viele Jahre zurückliegt. Auch wenn Sie erst jetzt beginnen, darüber nachzudenken: Sie dürfen sich Hilfe holen.

Vielleicht sind Sie sich nicht sicher, ob es sich um sexualisierte Gewalt handelt oder der Übergriff „schlimm genug“ ist. Vielleicht fehlen Ihnen die Worte. Auch in diesen Fällen sind Sie bei uns richtig. Sie müssen nichts klar benennen können und es ist nicht notwendig, die Gewalterfahrung zu schildern. Wir glauben Ihnen.

Sie sind nicht allein

Viele Betroffene fühlen sich nach sexualisierter Gewalt mit ihren Gefühlen allein gelassen. Scham, Schuldgefühle oder Verwirrung kennen viele Betroffene.

Wir können Sie darin unterstützen, diese Gefühle zu sortieren, gut für sich zu sorgen und Ihren individuellen Weg zu finden.

So erreichen Sie uns

Sie können uns anrufen oder eine E-Mail schreiben.

• Am Telefon hören wir Ihnen zu und klären gemeinsam: Was brauchen Sie gerade? Möchten Sie direkt etwas erzählen oder erst einmal wissen, wie eine Beratung abläuft? Oder gleich einen Beratungstermin vereinbaren?
• Per E-Mail können Sie uns schreiben, was Sie beschäftigt oder eine erste Frage stellen. Sie müssen dabei noch nichts Persönliches mitteilen. Wir können Ihnen dann z.B. Terminvorschläge zusenden.

Ob am Telefon oder per E-Mail – Sie bestimmen das Tempo. Wir hören zu, beantworten Fragen und überlegen gemeinsam, wie es weitergehen kann.

Möchten Sie einen Termin?

Nach dem ersten Kontakt können wir einen Termin für ein persönliches Gespräch vereinbaren – bei uns in der Beratungsstelle oder, wenn gewünscht, auch telefonisch oder online.

Im Gespräch ist wichtig:

• Sie entscheiden, was und wie viel Sie erzählen und welche Fragen Sie beantworten möchten.
• Alles, was Sie sagen, bleibt vertraulich. Wir unterliegen der Schweigepflicht.
• Die Beratung ist kostenlos.
• Auf Wunsch können Sie eine Vertrauensperson mitbringen.
• Sie können anonym bleiben und müssen uns allgemein keinerlei Namen nennen.

Sie müssen nichts tun, wozu Sie nicht bereit sind.

Wir drängen Sie nicht zu Entscheidungen. Wenn Sie zum Beispiel unsicher sind, ob Sie Anzeige erstatten wollen, begleiten wir Sie in Ihrem Prozess – ohne zu bewerten.

Sind Sie Bezugsperson oder Fachkraft?

Wenn Sie sich Sorgen um eine betroffene Person machen oder nicht wissen, wie Sie helfen können – auch dann sind wir für Sie da.

Wir beraten:

• Angehörige, Freund*innen, Kolleg*innen und andere Bezugspersonen
• Fachkräfte aus z.B. Schule, Jugendhilfe, Gesundheitswesen oder psychosozialer Arbeit

Wir helfen Ihnen, mit einem betroffenenzentrierten Ansatz, die Situation besser zu verstehen, sensibel zu handeln und sich selbst zu entlasten.